Rabensburg und Drösing reihen sich in die Siegerliste des Grand Prix der Biodiversität ein

Im Sommer 2021 startete der Naturschutzbund gemeinsam mit dem Klimaministerium den bisher größten Biodiversitätswettbewerb Österreichs. Aus rund 240 Einreichungen zum Schutz und Erhalt der natürlichen Vielfalt wurden 70 Aktivitäten und Projekte von Vereinen, Gruppen und lokalen Initiativen, die sich für den Schutz, die Aufwertung und den Erhalt bedrohter Pflanzen- und Tierarten sowie Lebensräume einsetzen, ausgewählt und ausgezeichnet. Auf die Gewinner – darunter Rabensburg und Drösing – warten 5.000 Euro Siegerprämie.

Siegerprojekt „Kröten in Nöten, Hilfe für die Wechselkröten Rabensburg“

Überzeugt war die Jury unter anderen vom Projekt der Österreichischen Naturschutzjugend (önj) NÖ, die sich als Jugendorganisation für die Wechselkröten einsetzt und aktiv Arten- und Biotopschutz betreibt. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Marktgemeinde Rabensburg und Österreichische Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH) werden aktuell Schulmodule, Aktionen zur Bewusstseinsbildung sowie praktische Schutzmaßnahmen vorbereitet.

Mit diversen Aktivitäten will man dem Krötensterben – vor allem in Zeiten der Krötenwanderung – entgegenwirken. „Innerhalb der Ortschaft ist das Aufstellen mobiler Krötenzäune zum Abfangen wandernder Tiere leider nicht möglich. Daher werden an regnerischen Frühlingsabenden mit zu erwartender hoher Amphibienwanderung die Ortsstraßen nach Wechselkröten abgesucht und diese in Sicherheit gebracht“, erklärt Ute Nüsken, Landesleiterin des önj NÖ.

Für diese ehrenamtliche, zeitintensive und mühevolle Arbeit werden gerne helfende Hände gesucht. Im Rahmen des Projekts soll es voraussichtlich im April in den 3. und 4. Klassen der Volksschulen Rabensburg und Bernhardsthal Workshops zum Thema Wechselkröten geben sowie Animation zur Amphibienrettung im eigenen Garten. Mehr dazu unter https://www.naturland-noe.at/in-rabensburg-haben-amphibien-freies-geleit.

Siegerprojekt „Lebende Gemeindegärten in Drösing“

Seit 1996 kümmert sich der Verein AURING als Biologische Station Hohenau-Ringelsdorf um die Pflege und Sicherung eines anthropogen (aus Menschenhand, Anm.) geschaffenen Feuchtgebietes, das – 63 ha groß – zu den wichtigsten Standorten des RAMSAR- bzw. Natura 2000-Gebietes March-Thaya-Auen gehört. Die Absetzbecken der ehemaligen Zuckerfabrik in Hohenau – unter Ornithologen bestens bekannt – sind auch ein ausgezeichneter Amphibienlebensraum.

Um hierüber Bewusstsein unter Alt und Jung zu schaffen, hat sich der Verein mit Umweltbildungsprogrammen, Schulprojekten, Exkursionen, Seminaren und Workshops ein Standbein geschaffen. Mit dem Ziel, die Gesellschaft für die wassergebundenen Lebensräume zu sensibilisieren. Die Marktgemeinde Drösing-Waltersdorf ist eine der Kerngemeinden der March-Thaya-Auen, das Herzstück ist der Marchfluss und das Waldgebiet mit seinen natürlichen Sanddünen.

In guter Kooperation mit der Gemeinde – sie unterstützt auch u.a. das Projekt Wildbienen – finden immer wieder Schulprojekte statt, in denen u.a. auch das Insekten- bzw. Bienensterben thematisiert wird. Gemeinsam mit den Pädagoginnen und den Kindergarten- bzw. Volksschulkindern startet der Verein AURING ein Gemeinschaftsprojekt, im Rahmen dessen in Drösing und Waltersdorf auf öffentlichen Flächen mehrjährige Natur-Blumenwiesen ausgesät werden.

„Gestartet wird im März mit einem Erzähltheater. Weiters wird es einen Expertenvortrag über die Wichtigkeit von Blühwiesen zur Erhaltung der Artenvielfalt und als Maßnahme gegen den Klimawandel geben. Die Bevölkerung wird angeregt, auch in den eigenen Gärten Blühwiesen anzulegen“, sagt AURING-Ökopädagogin Michaela Willisch aus Drösing. In das Projekt fließt – so wie auch im erwähnten Rabensburg-Beitrag – sehr viel ehrenamtliche Arbeit mit ein.

                                                                                                                             Maria Köhler

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