Das Land braucht für Corona-Hilfe-Zahlungen
deutlich länger als AMS.
Viele Firmen sind in der Corona Zeit von raschen Corona-Hilfszahlungen abhängig. Während die Abwicklung der Kurzarbeits- Vergütungen durch das AMS hervorragend und rasch funktioniert dauert dies bei den Zahlungen für „Verdienstentgang aufgrund Corona-Erkrankungen von Arbeitnehmern“ durch das Land NÖ um Monate länger. Ein Unternehmer berichtete der Rundschau, dass er im November letzten Jahres eingereicht und noch immer nichts erhalten hat. Andere berichten ebenfalls von monatelangen Wartezeiten. Ein Gänserndorfer Steuerberater, der seinen Kunden beim Ausfüllen der Corona-Hilfe-Formulare hilft, berichtet, dass „eine Wartezeit von 4 Monaten beim Land Niederösterreich hier derzeit leider normal ist.“ Er fragt sich „warum das so lange dauert, wenn so etwas auch in 2 Wochen erledigt sein könnte“. Stefan Hofstetter, Büroleiter von Gesundheits-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig erklärt dies so: „Die Bearbeitungsdauer hängt von unterschiedlichen Faktoren, insbesondere davon ab, ob alle für die Bearbeitung erforderlichen Unterlagen bereits eingereicht wurden oder es einer Verbesserung durch den Antragsteller bedarf.“
Land hätte ein Jahr Zeit
Zumindest diesen Grund kann der Steuerberater aus Gänserndorf sofort ausschließen: „Meine Kunden haben mit meiner Hilfe perfekt ausgefüllte Unterlagen abgegeben, das ist sicher kein Grund für die lange Wartezeit.“ Hofstetter kann keine Prognose abgeben, in welchem Zeitraum diese Anträge üblicherweise erledigt werden können: „Komplexität und Umfang des konkreten Antrags sind entscheidend für die Dauer der Bearbeitung und es kann aus diesen Gründen auch keine Prognose getroffen werden, wann die vollständige Abarbeitung aller Anträge erfolgt sein wird.“ Sicher kann er nur sagen, „dass man von einem durchschnittlichen Zeitraum (von der Einbringung des Antrags bis zur Enderledigung) von 4 – 6 Wochen ausgehen kann. Obwohl die gesetzliche Bearbeitungsfrist 12 Monate beträgt wird tunlichst darauf geachtet die Anträge möglichst rasch abzuhandeln.“ Bisher wurden laut Hofstetter „von aktuell rund 91.000 eingebrachten Anträgen bereits 70 % (rd. 64.000 Anträge) enderledigt und insgesamt rd. 63 Milionen Euro zur Auszahlung gebracht.
Hannes C. Huber
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