Opposition Hohenau prangert Bürgermeister an: “Statt teure Parkplanung besser in Wasser und Kanal investieren!”

Die von der Marktgemeinde Hohenau an der March geplante Parkneugestaltung findet nicht überall positiven Anklang. Vor allem ruft sie die oppositionellen Parteien auf den Plan. GRÜNE, ÖVP und FPÖ sind sich in ihren gegnerischen Ansichten einig: Im Park findet ein Kahlschlag statt. Wie GRÜNE-Sprecherin Elisabeth Ziernhöld meint, wurden nun nach der ersten Schlägerungsaktion seitens der Gemeinde in einem Teil des Parks die letzten Bäume gefällt.

„Der gesamte Baumbestand des Liechtensteinparks war nicht im Baumkataster. Ziel des Hohenauer Bürgermeisters war schon immer klar: Kahlschlag und teure Erneuerung. Nicht sehr umweltfreundlich. Mit Steuergeld der Hohenauer Bevölkerung darf niemand so sorglos umgehen“, ermahnt Ziernhöld. Vielmehr müssten damit dringend notwendige Projekte, wie Erneuerung der Wasserleitung und des gesamten Kanalsystems investiert werden.

Den Bürgermeister auf die „Schlägerungsaktion“ angesprochen, begründete dieser den GRÜNEN gegenüber das Vorgehen als „naturnah“ und notwendig, da die gefällten Bäume kaputt waren. Ein diesbezügliches Gutachten dazu gibt es – wie Ziernhöld mutmaßt – aber wahrscheinlich keines. „Gibt es auch keines“, bestätigt Bgm. Wolfgang Gaida. Der kaputte Baumbestand im Park wurde gar nicht erst in den Baumkataster der Bundesforste aufgenommen. Dieser sehe ohnehin heuer Pflegemaßnahmen für 210 Bäume vor.

Die gefällten ca. 30 Bäume seien seit 2019 in der Öffentlichkeit stets Diskussionsthema. Hinter all den Handlungen stehe aber laut Gaida ein Konzept und nicht Mutwilligkeit. Das im Sommer eröffnete March-Thaya-Zentrum im Park war der erste Schritt der Umsetzung des Öko-Projekts, das mittlerweile von vielen Naturinteressierten und Radtouristen gut angenommen werde. Der zweite Schritt umfasst die Neugestaltung des Parks, in dem das im Öko-Haus präsentierte Au-Thema dann unter freiem Himmel fortgesetzt werden soll.

„Es werden harte und weiche Au nachgestellt. Hier kommen auch die dort natürlich wachsenden Pflanzen und Gehölze zum Einsatz. Das ist nachhaltig, denn hier werden Pflanzen, die in der Region wachsen und die vor allem die klimatischen Bedingungen aushalten, gepflanzt“, erklärt das Ortsoberhaupt. Die Planung erfolgte professionell von einem Landschaftsplaner, der das vorliegende „Natur-im-Garten-Konzept“ in seinem Entwurf integriert habe.

Neuplanung soll Park vielfältig nutzbar machen

So wird der zentral gelegene Park zum „Hingucker“ und gleichzeitig zum multifunktionalen Freiraum, der daher auch mit gut begehbaren Wegen und Sitzmöbeln ausgestattet werden soll. „Die jetzigen Asphaltwege waren kaputt, die Wiese war eine kahle Fläche und das ehemalige Beton-Wasserbecken, das später als Pflanzenbeet genutzt wurde, war ebenfalls nicht schön. Die kaputten Bäume waren eine Gefahr“, so Gaida. Es war daher naheliegend, aus dem zentral gelegenen Park einen schönen Aufenthaltsort für die Bevölkerung zu schaffen.

Die Neuplanung der Parkanlage sieht auch einen „Veranstaltungsteil“ vor. So soll gemäß dem Entwurf an der Rückseite des Bauernmarktstandes ein Pavillon entstehen, der für Musik- oder sonstige Veranstaltungen genutzt werden kann. Davor breitet sich eine „Festtagswiese“ aus. In der gesamten Anlage steht neben der vielfältigen Nutzbarkeit vor allem der ökologische Wert im Vordergrund. Daher werden artgerechte und klimaverträgliche Gehölze gesetzt, die – wie Gaida meint – die „alten vertrockneten Lärchen und Föhren, die ohnehin nicht regional sind, ersetzen“. Ein weiteres Highlight werde die „Schmetterlingswiese“ sein, die für Lebendigkeit in der Insektenwelt sorgen werde.

Natürlich sei ein derartiges Projekt kostenintensiv. Die Eigenschätzung des Bürgermeisters beläuft sich für den ein Hektar großen Park auf ca. eine halbe Million Euro. Diese Summe sei schnell erreicht, wie Gaida meint. Allein die Pflanzen kosten 70.000 Euro, Wegebau und Infrastruktur ca. 150.000 Euro. Hinzu kommen noch Sitzbänke, Beleuchtungspoller, eine Wasserinstallation, der Pavillon usw. „Da sind wir mit den von mir grob geschätzten 500.000 Euro ohnehin an der untersten Grenze, denn für eine Parkneugestaltung rechnet man im Schnitt 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter“, so Gaida. Die Summe ergebe sich aus der Größe des Parks, der – mitten im Dorf gelegen – zweifelsohne repräsentative Wirkung haben wird.

                                                                                                                      Maria Köhler

Am Bild: Die Opposition versammelt sich zur Protestaktion im Hohenauer Park.

Foto: zVg

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