Die Verkehrsinseln in Gänserndorf-Süd sollten eigentlich für Verkehrsberuhigung sorgen und für zufriedene AnrainerInnen. Tun sie aber nicht. Im Gegenteil: Die verkehrsberuhigenden Maßnahmen sorgen bei den „Südlern“ – wie Anrainer Johannes Kruty behauptet – für Aufregung.
Am liebsten möchte man die neuen Verkehrsinseln, allen voran jene in der Oed-Aigenstraße, wieder weghaben. Mit der Begründung, sie seien eine Schikane, verkehrsbehindernd und daher unbeliebt. Nicht nur Kruty, der hier aufgewachsen ist und seit 50 Jahren hier lebt, kann gerne auf die Inseln verzichten, sondern – wie er meint – auch alle anderen Siedler.
„Die Inseln machen keinen Sinn. Sie sind gefährlich, vor allem wenn man mit dem Kinderwagen unterwegs ist. Beim Ausweichen steht man mitten im Verkehrsgeschehen. Das ist noch gefährlicher als ohne Verkehrsinsel“, befindet Kruty.
Seiner Meinung nach hätte es diese nicht gebraucht. Die Raserei sei ohnehin nicht mehr so drastisch wie früher. Genau dieser Umstand war aber der Auslöser für die Errichtung der baulichen Maßnahmen, die – wie Verkehrsstadtrat Wolfgang Halwachs versichert – in Einbeziehung der Bevölkerung für deren Sicherheit geschaffen wurden.
Formfehler bei Petition: Ist nun Ansuchen gegessen?
Bei der Verkehrsinsel in der Fuchsenwaldstraße habe man vor Ort in Anwesenheit der Bevölkerung im Beisein von Bürgermeister und Straßenplaner das Projekt besprochen und dann auf Wunsch der Bevölkerung umgesetzt, so Halwachs. Nun komme Kruty mit einer Petition daher, bei der sämtliche erforderliche Formalitäten nicht eingehalten wurden.
Es fehlten Name und Adresse des Zustellungsbevollmächtigten. Außerdem bedarf ein Initiativantrag so vieler Unterschriften von Wahlberechtigten, wie bei der letzten Gemeinderatswahl für die Erlangung eines Mandats.
„Als ehemaliger Gemeinderat (der ÖVP – die Red.) hätte er dies wissen müssen“, sagt Halwachs. Die Unterschriftenliste wurde ihm gar nicht persönlich, sondern über eine Gemeinderätin übergeben. Wie sich herausstellte, stammten die meisten der 78 Unterschriften nicht von den betroffenen Siedlern. „Sogar aus Kärnten hat jemand unterschrieben. Also alles Leute, die mit der Sache hier gar nichts zu tun haben“, so der Verkehrsstadtrat.
Unterschriften völlig legal
Kruty: „Das ist völlig egal und das darf auch so sein. Schließlich können sich auch Menschen, die hier durchfahren und die diese Verkehrssituation nervt an der Petition beteiligen. Das weiß Halwachs auch“. Was die Einhaltung der Formalitäten anbelange, auch das kümmert Kruty von wenig bis gar nicht. „Ich bin ein ganz normaler Bürger und muss mich nicht mit Formsachen herumschlagen. Halwachs ist Verkehrsstadtrat und an ihn habe ich mich mit unserem Anliegen gewandt“.
Doch so wie es aussieht, scheint die Sache für Halwachs aufgrund genannter Fehler gegessen zu sein. Er habe es auch dem Ausschuss vorgelegt und auch dieser habe keine Ambitionen etwas zu ändern. Kruty wiederum gewährt noch eine Woche Zeit, dann werde er erneut Initiativen ergreifen und verhindern, dass sein Anliegen in der untersten Schublade verschwindet. Maria Köhler