Ende Oktober sind 36.167 beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt. Um 5.622 oder 13,5% weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das ist österreichweit der mit Abstand stärkste relative Rückgang (Österreich: -7,5%). Gegenüber dem Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 ging die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich damit um 22,1% zurück. Auch hier verzeichnet Niederösterreich den größten Rückgang aller Bundesländer. Inklusive Schulungsteilnehmer_innen befanden sich 44.807 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (-11,7% gegenüber dem Vorjahr bzw. -18,8% zu 2019). Die Zahl der unselbständig Beschäftigten ist im Vergleich zu Oktober 2019 um 3,4% auf 660.000 Personen gestiegen.
Langzeitarbeitslosigkeit sinkt weiter am stärksten in NÖ
„Wir haben nach wie vor einen konstanten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Besonders stark ist dieser bei der Gruppe 50+ (-17,7%) und bei den Langzeitarbeitslosen (-48,7%). Das Land Niederösterreich hat gemeinsam mit den Sozialpartnern, dem AMS Niederösterreich und dem Sozialministeriumservice Niederösterreich die Hausaufgaben gemacht und die richtigen Schritte gesetzt“, so Landesrat Eichinger und weiter: „Wir bleiben aber gefordert, punktgenaue Maßnahmen zu setzen. Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit und der Arbeitskräftemangel stehen weiter ganz oben auf unserer Agenda“.
Aktuell suchen 5.772 Personen in Niederösterreich bereits ein Jahr oder länger einen Job (rund 60% sind Männer). Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 16,0% und konnte in den letzten 17 Monaten um mehr als die Hälfte reduziert werden.
Viele offene Stellen- und Lehrstellenangebote
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin intensiv nach Arbeitskräften. Ende Oktober 2022 sind mit 19.641 freie Stellen um genau 70% mehr als vor der Krise im Jahr 2019 gemeldet. Ungefähr ein Drittel aller Jobsuchenden in Niederösterreich haben Vermittlungseinschränkungen wie gesundheitliche Probleme bzw. knapp zwei Fünftel sind älter als 50 Jahre.
Im Laufe des Jahres 2022 haben die Berater_innen des AMS NÖ den arbeitsuchenden Kund_innen bereits über 592.000 Vermittlungsvorschläge gemacht. Knapp 67.700 freie Stellen konnten heuer bereits mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 16,4%. 68.568 Jobsuchende haben ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet.
Auch am Lehrstellenmarkt zeigt sich zuletzt eine veränderte Situation. Ende Oktober gibt es weit mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende: Mit 1.341 sofort verfügbare Lehrstellen in NÖ gibt es um 63,3% (+520) mehr offen Lehrstellen als vor der Coronakrise im Jahr 2019 bzw. mit 1.065 um 15,9% (-202) weniger Lehrstellensuchende.
Bezirk Korneuburg – Weiterhin gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt
Der positive Trend hält erfreulicherweise noch an: im Bezirk Korneuburg waren Ende Oktober 2022 1.948 Personen arbeitslos vorgemerkt, 947 Frauen und 1.001 Männer. Das ist ein Rückgang um 248 Personen oder 11,3% im Vergleich zum Oktober des Vorjahres.
Weitere Erfolge gibt es bei den Bemühungen zur Reduktion der Langzeitarbeitslosigkeit zu vermelden. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Zahl der Personen, die über ein Jahr auf Arbeitssuche sind, nochmal um 44.9% auf 347 gesenkt werden.
Der derzeit noch stabile regionale Arbeitsmarkt bietet derzeit auch noch gute Chancen für die Personen ab 50 Jahre – auch der Anteil dieser Personengruppe sinkt im Vergleich zum Vorjahr um erfreuliche 14,9%.
Die Unternehmen im Bezirk Korneuburg suchen nach wie vor kräftig nach Arbeitskräften. Ende Oktober 2022 sind mit 987 freien Stellen und 39 Lehrstellen beim AMS gemeldet.
Es ist allerdings zu erwarten, dieser Trend bis zum Ende des Jahres deutlich nachlassen wird.
Trotz größer werdender Herausforderungen fällt eine erste Bilanz für das heurige Jahr für den Arbeitsmarktbezirk Korneuburg positiv aus: „Gegenüber dem Jahr 2021 wird die Arbeitslosenquote von 6,3% auf 5,3% zurückgehen, dem niedrigsten Wert seit dem Jahr 2012“ stellt Geschäftsstellenleiterin Jutta Mattersberger zufrieden fest. An diesen Zahlen ist ersichtlich, dass wir heuer den wirtschaftlichen Aufschwung auch mit organisatorischen Reformen optimal nutzen konnten, um die Schlagkraft in der Vermittlungsarbeit kräftig zu erhöhen.