„Tafeln im Rinderstall“ – Hofgespräch am Demeterhof Bernold in Stronsdorf im Bezirk Mistelbach

Vier Viertel, 20 Bezirke, sieben Tage und unzählige Gesprächsmöglichkeiten: Bäuerinnen und Bauern in ganz Niederösterreich zeigen, warum man sich auf sie verlassen kann.

Am Demeterhof Bernold in Stronsdorf wird Tierwohl großgeschrieben. Helga Bernold: „Platz, Luft, Licht und Wohlbefinden sind Mindestanforderungen, die ich jedem Wesen auf diesem Planeten zugestehe. Die Tiere sind im Winter im großzügig geplanten Offenfrontstall mit viel Licht, Luft und Platz. Den Sommer verbringen sie auf der Weide, die alle zwei Wochen gewechselt wird. Es gibt immer gutes Futter, vorgelegt zur freien Auswahl, eine an die Jahreszeiten angepasste Fütterung und Austrieb. Die Kühe kalben alle großteils selbstständig innerhalb der Gruppe und die Kälber bleiben sehr lange bei den Kühen.“

Kein „aufgebrezeltes Zurschaustellen“ sondern authentisch über den Betrieb erzählen – das ist eine der vielen Stärken der Betriebsführerin, die auch auf den Rückhalt der ganzen Familie zählen kann. 

Miteinander reden verbindet:

All jene, die sich für die Land- und Forstwirtschaft in Niederösterreich interessieren und gerne mehr über den Arbeitsalltag unserer heimischen Bäuerinnen und Bauern und die Produktionsbedingungen unserer Lebensmittel wissen möchten, konnten sich im Vorfeld anmelden. Nach der Betriebsvorstellung und einem grandiosen Rundblick – alle Teilnehmenden durften an einer langen Tafel direkt im Stall sitzen und das Geschehen dort hautnah miterleben – vielen Fragen und Diskussionen und auch Staunen, wenn Namen und sogar Alter der doch insgesamt über 100 Rinder fielen – wurden die Konsumenten mit Grillschmankerl vom Betrieb selbst verwöhnt.

Vizepräsident Mayr dankte für die “offenen Stalltüren” und Obmann Bayer äußerte sich sehr anerkennend über den als Demeterhof geführten Betrieb und den hohen persönlichen Einsatz. Der Einladung zur Ausfahrt auf die Weide mit den Mutterkühen leisteten viele sehr interessiert Folge.

Hintergrundinfos zur Woche der Landwirtschaft 2021:

Die heimischen Bäuerinnen und Bauern liefern verlässlich eine Vielfalt hochwertiger Lebensmittel und Rohstoffe. Aber die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe erbringen darüber hinaus noch einen gewaltigen Mehrwert für unser Land. Die Bäuerinnen und Bauern nehmen ihre Verantwortung für Niederösterreich und seine Bevölkerung wahr. Sie sorgen für das Wohl der Tiere, für attraktive Landschaften, für lebendige Dörfer, für Artenvielfalt auf Wiesen, Äckern und Wäldern und für die Versorgung der Menschen mit Qualitätsprodukten. Neue Technologien und Innovationen prägen den Zeitgeist unserer Bäuerinnen und Bauern. Mit der jährlichen „Woche der Landwirtschaft“ stellen zahlreiche Betriebe in allen Bezirken Niederösterreichs bei Hofgesprächen den Wert der regionalen Landwirtschaft in den Mittelpunkt. Im Fokus stehen heuer schwerpunktmäßig tierhaltende Betriebe.

Studie mit bemerkenswerten Ergebnissen

Eine kürzlich durchgeführte Studie hat das „Bild der Landwirtschaft in der österreichischen Gesellschaft“ untersucht (KeyQUEST, April 2021) – mit einem erfreulichen Ergebnis. Die Studie hat ergeben, dass 94 % der österreichischen Bevölkerung die Landwirtschaft sehr positiv sehen. Weiters sehen 85 % der Österreicherinnen und Österreicher den Beruf der Landwirtin bzw. des Landwirtes als wichtigen Beruf der Zukunft. Von besonderem Interesse sind lt. den Angaben der Befragten die Bereiche Lebensmittelqualität (77 %), Tierwohl (75 %) und die Herkunft von Lebensmitteln (68 %).

Bemerkenswert sind die Ergebnisse auf die Frage, woher denn eigentlich die Vorstellungen und Informationen über die österreichische Landwirtschaft stammen. Angeführt wird das Ranking nämlich von der direkten, persönlichen Kommunikation. So beziehen 55 % der Befragten ihr Wissen aus persönlichen Gesprächen, 44 % aus TV und Radio und 37 % aus Internet. „Wir sehen also, direkter Kontakt punktet. Der unmittelbare Draht zu den Konsumenten bietet unglaubliches Potential, Landwirtschaft praxisnahe zu vermitteln und greifbar zu machen“, erläutert Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ. Damit kommt die Landwirtschaft auch dem Wunsch der Konsumenten nach einem stärkeren Bezug zum Erzeuger nach. Dieser Wunsch geht einher mit dem Trend hin zu regionalen Produkten.

Am Bild: Vorne: Bernold Selma und Helga, Vizepräsident Lorenz Mayr, Bürgermeisterin Karin Gepperth, Ök.-Rat LAbg. Manfred Schulz und Valentina Bernold. Stehend: LKR Handl Josef, Kammerobmann Roman Bayer, LKR Johannes Denner und Josef Huber.

Foto: Andrea Uhl / LK NÖ

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